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30.05.2010

6.Schinderhannes Marathon

Sonntag morgen, 06:15 Uhr. Rääääääng ! Oh nein, muss ich bescheuert sein so früh Sonntags aufzustehen und das für einen Mountainbike-Marathon. Aber es nutzt nichts. Ich muss raus ! Ausserdem hab ich mich bereits vor Wochen in die Anmeldeliste zum Schinderhannes Marathon eingeschrieben. Gut so, denn sonst wär ich vermutlich nicht zuletzt auch wegen dem miesen Wetter liegen geblieben. Also das Müsli reingequetscht, Klamotten gepackt und Bike in den Kofferraum gesteckt. Schon war ich auf der A61 unterwegs. Oft kam mir der Gedanke "Bist ja schon schön blöd" als ich hier und da die dicken Regenwolken sah.

So, da war ich also. Überall wurde schon geschraubt und geölt. Schnell die Startnummer abholen. Bikekumpane Männix war auch schon da. "Scheiss Wetter wa ?" - "Nix für Pussies !", Konversation auf höchstem Niveau ! Startnummer drangeschrubbelt und schon standen wir im Startblock. Materialcheck bei der Konkurenz durchgeführt und sich noch ein wenig über die "Schutzblech-Pussy-Fahrer" lustig gemacht. Radäng ! Startschuss. Los jedeht. Nach den ersten 5km sah man schon aus wie sonst nach ner 50km Tour. Schlamm, Schlammiger, Schinderhannes sach ich nur. Schwer hier erstmal nen Rythmus zu finden. Wir liessens erstmal gemächlich angehn. Dann versuchte ich in den Tritt zu kommen. Relativ schwer, immer wieder unterbrochen durch unfahrbar schlammige Passagen musste man runter vom Bike. Nach gute anderthalb Stunden erreichte ich dann Verpflegung No.1. Astronautenfutter reingedeut und paar Becher Wasser hinterher und weiter gehts. Paar Meter dahinter dann ein armer Kerl der sein Bike am Flicken war. Alles heizte vorbei. Egoistische Bolzpiloten hier ! Mal angehalten und nachgefragt wo den das Problem sei. Aha, ein Kettenniet fehlt ! Kette gerissen. " Wad ens ich luur ens en de Rucksack !" Zack, Kettenniet rausgezaubert und dem jode Mann geholfen. Weiter jeht et. Ganz schön brudoaaal hier dacht ich. Kaum Grip bergauf und bergab ist der Lenker am zappeln wie plöde.

Mittlerweile hatte ich mir die avisierten 4-,5 Std. für die Distanz lange abgeschminkt. Zu allem überfluss fingen bei ca. 45km die Kniebeuger ein wenig zu krampfen an. Ich nahm was Gas raus und schob Flüssigkeit nach. Ah, kütt jod. Mit viel trinken konnt ich den Krämpfen vorbeugen und wieder ein wenig zügiger rangehen. "Noch 5km" flog das Schild mit 7km/h an mir vorbei. Voll Pycho, dämmelte ich doch gerade sone wiederliche Steigung auf nem matschigen Wiesenweg hoch. Die Dinger sind trocken schon ne qual. Weiter weiter nochn paa Meter. Und dann kam endlich die letzte linkskurve und das Ziel erschien. Am Ende standen 04:51:13h auf dem zeiger. Das war Platz 102. in der Gesamtwertung und 31. in meiner Altersklasse. Aber Zahlen sind ja Schall und Rauch. Desch wor brudoaaal !

Wo war Männix ? Hinter mir ? Vor mir ? Isser beim Kettenflicken durchgerutscht ? Oder kommt er noch ? Naja ich stellte mich erstmal in die Schlange zum Bikewash. Hätt das Bike besser einfach so wieder eingepackt. Das dauerte ganze 45min bis ich dran war. Männix war auch schon fott und an Duschen brauchte ich gar nicht zu denken. Mittlerweile kam Zentimeter hoch die braune Brühe aus der einzigsten Duschkabine gelaufen, der Siffon war verstopft. Supa ! Paar Nudeln und ein Weizenbier später war ich dann wieder so gut wie auf der Autobahn. Eigentlich ein schöner Marathon, nur die Rahmenbedingungen wie Bikewash und Duschen ist für die Veranstaltung sehr unterdimensioniert

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